Im Mittelpunkt der aktuellen Sonderausstellung des Vorarlberger Landesmuseums steht die Spätantike im Bodenseeraum. Schutzbauten (Kastelle, befestigte Höhensiedlungen), römisches Militär und dessen Waffentechnik, vor allem aber der Alltag der militärischen und zivilen Bevölkerung werden beleuchtet.
Zu Beginn des 3. Jhs. n. Chr. hatte das Imperium Romanum seinen Machtbereich bis an die Donau und darüber hinaus gefestigt und sicherte seine Grenzen durch herrvoragend bewaffnete Truppen. Von einer Epoche des Friedens profitierte auch die Bevölkerung des Bodenseeraumes und erfreute sich wachsenden Wohlstandes. Die Katastrophe, dass das durch außen- und innenpolitischen Auseinandersetzungen geschwächte Rom den Bodenseeraum sowie die Provinz Raetia ohne militärischen Schutz den Raubzügen der Germanen preisgeben musste, trat unvermittelt ein. Städte und Landgüter wurden geplündert und verwüstet, das Gebiet weitgehend entvölkert. Die verbliebenen Bewohner lebten zurückgezogen in Fluchtburgen, die auf geschützten Höhen errichtet worden waren. Erst am Ende des 3. Jhs. n. Chr. gelang es, die Grenzen erneut zu sichern und die umherstreifenden Scharen von germanischen Burgundern, Vandalen und Goten aus dem Reichsgebiet zu vertreiben. Der Bodenseeraum war nun durch die weitgehende Aufgabe des germanischen Limes zum Grenzgebiet geworden.
Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog erschienen (116 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Preis € 13,90), der als Führer im Gelände zu den wichtigsten spätantiken Fundstellen des Bodenseeraumes hohe Aktualität besitzt.
Eine Ausstellung des Vorarlberger Landesmuseums, Bregenz gemeinsam mit
Amt für Archäologie des Kantons Thurgau, Frauenfeld
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Konstanz
Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen
Liechtensteinisches LandesMuseum, Vaduz
Eröffnung: 10.11., 17.00 Uhr
Führungen:
26. November 2006
28. Jänner 2007
25. Februar 2007
jeweils 10.30 Uhr
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag 9-12 und 14-17 Uhr
24.12. und 31.12. nachmittags geschlossen
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