Eröffnung: Donnerstag, 20. April 2006
19.30 Uhr Sektempfang im Casino Bregenz, Arik Brauer-Saal
20.00 Uhr Begrüßung: Casino Direktor Josef Semler
Einführung: Dr. Gerald Matt, Direktor Kunsthalle Wien
Die Ausstellung kann bis 30. September 2006 während den Öffnungszeiten des Casino Restaurant Falstaff täglich von 18.00 – 24.00 Uhr besichtigt werden.
Für den Eintritt ins Casino sind Volljährigkeit, amtlicher Lichtbildausweis und für Herren Sakko und Krawatte erforderlich.
Die Ausstellung mit Marianne Greber wurde kuratiert und organisiert von der Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz, www.galerie-lisihaemmerle.at.
MARIANNE GREBER
BE DIFFERENT
„Der Transvestit ist ein Monstrum, aber er ist nicht die Leibhaftigkeit des Weiblichen.
Er ist `das´ Weibliche im Männlichen.“
Luana Muniz, 2003
In ihrer Ausstellung BE DIFFERENT präsentiert Marianne Greber Sequenzen aus ihrer langjährigen Fotoarbeit mit Transsexuellen, die in Havanna/Kuba begonnen hat („sobredosis. cuba“) und sie seit dem Jahr 2003 mit brasilianischen Transvestiten fortführt. Es geht nicht nur um die Dialektik von Männlich und Weiblich, um einen Alltag, der zur Bühne devianter, performativer Strategien gemacht wird, um ein Leben im ´Dazwischen´, das Menschen zur Zielscheibe von Spott und Aggression macht, aber auch existentielle Möglichkeiten jenseits konformistischer Lebensentwürfe aufschließt, sondern auch um den Respekt, vor Dir selber und vor dem Anders-sein des anderen. Denn alles, was anders ist, wird grundsätzlich verfolgt. Und der Transvestit wird verfolgt.
Die Arbeiten in BE DIFFERENT sind vor allem im Zusammenleben mit der Protagonistin Elle Malaguty u.a. in Rio de Janeiro entstanden. Die Protagonisten sind in Marianne Grebers Arbeiten nicht Objekt fotografischer Neugier und künstlerischen Ausbeutungswillens, sondern Teilnehmer an einem partizipativen ästhetischen Prozess. So ist die Arbeit „Elle Malaguty no Monumento aos Mortos da 2. Guerra“ im März 2003 kurz vor Beginn des Irakkrieges entstanden, als ein irakisches Fernsehteam (so stellten sie sich vor) Elle Malaguty während einer Anti-Irakkriegs-Demonstration auf der Copacabana zwingen wollten, vor laufender Kamera für alle Transvestiten Brasilien für den bevorstehenden Krieg zu sprechen.
BE DIFFERENT fühlt sich nicht der Schönheit an sich verpflichtet, sondern Marianne Greber versteht „Kunst als raumgreifende Kraft (Joseph Beuys) wie auch als lebensbejahende performative Geste (Andy Warhol), die sich zwischen Tiefendimension und Oberflächlichkeit bewegt und besinnt sich auf den – von Giacometti einst beschriebenen – kreativen Zwischenraum von Künstler und Modell bzw. von Ich und Welt.“ (Paolo Bianchi, Lob des Dialogs in fotokatastrofieren : Tone Fink)
Ein Paralleluniversum zeigt in der Ausstellung eine Auswahl an Fotoarbeiten aus ihrer zehnjährigen Auseinandersetzung mit dem multimedial-bildnerischen Werk von Tone Fink, die im oben genannten Fotobuch 2004 veröffentlicht sind.
Herausgeberin der Fotobände sobredosis. cuba (Edition Oehrli, 2000; Greber Uitgever (NL) 2001) und fotokatastrofieren : Tone Fink (Verlag Christian Brandstätter, 2004).
www.mariannegreber.at
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