Eröffnung: Freitag, 6. Oktober, 19.00 Uhr
Zur Ausstellung spricht Susanne Neubauer. Eröffnet wir die Präsentation von Kultur-Stadträtin Mag. Judith Reichart.
Kuratorin der Ausstellung: Susanne Neubauer
Künstlerische Leitung: Wolfgang Fetz
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Schriftenreihe M4-disjecta.
Kostenlose Kunstauskunft: jeden Mittwoch 17.00-19.00 Uhr
Öffnungszeiten: Mi-Fr 16.00-19.00 Uhr,
Sa/So/Feiertag 12.00-16.00 Uhr
Gefühlsreaktionen sind ein zentrales Moment des Films. Auch viele zeitgenössische Videos wissen die Möglichkeiten des Films zu rezipieren und setzen eigene, adaptierte Strategien ein, die nicht nur Emotionalität thematisieren, sondern Gefühle beim Betrachter, bzw. der Betrachterin selbst auszulösen vermögen. Die Ausstellung, die einen ausgewählten Einblick in die Arbeiten einiger der zur Zeit interessantesten VideokünstlerInnen aus Europa, Amerika und Asien bietet, versammelt Werke, die sich jenem Typus der Emotion verschrieben haben, den wir allgemein in das Spannungsverhältnis von Liebe, Verlust, Enttäuschung, Wut, Irrationalität einordnen würden. Die Metapher der "großen Geste" bzw. der "big scene", die der Ausstellung seinen Titel verleiht, wird dabei zum Leitbild erhoben. Sie wird historisch wie psychosozial zuallererst als ein gefürchtetes Charakteristikum der Frau zugeschrieben. Hysterie, Urmutterhaftigkeit und die Femme fatale sind die üblichen Themenfelder, die um die "große Geste" assoziiert werden. Das soeben umrissene Frauenbild, das die Filmgeschichte seit den großen italienischen Diva-Filmen der 1900er Jahre geprägt hat, erhält in der Videokunst differenziertere Ausformungen. Mit einer unterschiedliche geschlechterspezifische Merkmale ausformenden Emotionalität folgt die Videokunst ihrer eigenen Ästhetik. Auffallend sind dabei jene Momente, in der sich eine Handlung in höchster Intensität gegen sich selbst kehrt und die einen point culminant vor Augen führen, in dem sich jegliche rationale und emotionale Handlungsfähigkeit unweigerlich zu entleeren scheint. In diesem Moment drehen sich die großen Gefühle nur noch um die eigene Achse und mutieren in ihrer auf sich selbst bezogenen Art und Weise zu einer großen Metapher der Sprachlosigkeit.
Mit Werken von Cao Fei (*1978, China), Jesper Just (*1974, DK), Federico Lamas (*1979, ARG), Javier Pividal (*1971, ESP), Elodie Pong (*1966, CH), Miguel Angel Rios (*1958, ARG) und Aïda Ruilova (*1974, USA).
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