Eröffnung am 26.11.2004, 20 Uhr
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag 17 - 19 Uhr
Samstag 15 - 19 Uhr
Biografie
1975-81 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Oswald Oberhuber
Lebt und arbeitet in Wien
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Auszeichnungen
1993 Hypo Bank Kunstpreis
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Einzelausstellungen
Auswahl:
1978 Künstlerhaus, Bregenz
1981 Hochschule für angewandte Kunst, Wien
1987 "eins-Bildskulpturen, zwei-Bilder", Galerie Pinx, Wien
1991 "Montage-Regionen", Galerie Theuretzbacher, Wien
1993 "Bildarchekturen", Galerie Theuretzbacher, Wien
1993 "Hypo-Kunstpreis 1993", Künstlerhaus, Bregenz
1994 "Bildarchitekturen, Zeichnungen", Galerie Sechzig, Feldkirch
1994/95 "Regal Archiv", Künstlerhaus, Bregenz
2004 Galerie Lindner Wien
2004 K12 GALERIE Bregenz
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Gruppenausstellungen
Auswahl:
1976 "Nonverbale Kommunikation", Universität Wien
1978 Künstlerhaus, Wien, Meisterklasse Prof. Tasquil
1982 Galerie in der Künstlerhauspassage, Wien
1984 Universität Innsbruck
1984 "Junge Szene Wien", Wiener Secession, Wien
1985 "Letterspeck und Steinefresser", Hochschule für angewandte Kunst, Wien
1985 "Treffpunkt Bodensee – 3 Länder – 3 Künstler", Bodensee-Museum, Friedrichshafen
1986 "Das offene Auge", Wien
1986 "100 Porträts", Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf
1987 "Rückstände", Künstlerhaus, Bregenz
1989 "Unbegrenzte Freyung", Palais Harrach, Wien
1990 Kunstmesse, Los Angeles
1992 "Double Touch", Galerie Theuretzbacher, Wien
1993 Galerie Theuretzbacher, Wien
1995 "Segmente", Palast Hohenems
1995 "Champs 6", Centre Rhenan d'Art Contemporain Alsace, Altkirch/Frankreich (gemeinsam mit Siegrun Appelt, Alfred Graf, Christoph Fuchs)
1996 Künstlerhaus, Bregenz
1996 "Schauplatz Caféhaus", Café Zanona, Feldkirch
2004 Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis Bregenz
2004 "Komplementär" mit Texten von Sarah Kolb | K12 Galerie Bregenz
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Publikationen
"Franz Türtscher: Montage-Reigionen". Katalog. Wien: Galerie Theuretzbacher, 1991
"Franz Türtscher. Eins Bildkulpturen 1985 – 1986, Zwei Bilder 1987". Katalog. Wien: Galerie Pinx, 1987
"Unbegrenzte Freyung". Katalog. Wien: Palais Harrach, 1989
"Treffpunkt Bodensee". Katalog. Bodensee-Museum Friedrichshafen, 1985
K~O~N~T~E~X~T~U~R~A~S~T~E~R
Zur Orientierung in Franz Türtschers Netz-Werken
Diese Menge gegeneinander verschobener Fadenkreuze oder Koordinatensysteme, mit der wir uns hier konfrontiert sehen, ist auf einen Schlag: unüberschaubar. Aber lassen wir die Kategorien eines Entweder-Oder einmal außer Betracht, und konzentrieren wir uns auf das Viele im Einen. Denn insofern sie eine Serie von Möglichkeitsformen zur Darstellung bringen, basieren doch alle dieser Netz-Werke auf einem Prinzip der Überlagerung. Unweigerlich denkt man bei ihrem Anblick an Raster, die - bei wechselnder Fokussierung - Figur und Rahmen in einem verkörpern, die somit zwei widersprüchliche Funktionen in sich vereinigen. Als "Diagramme der Gegenwart" (Christian Muhr) sind Türtschers Malereien ihrer Wirkung nach ebenso autonom, wie sie über ihre engen Grenzen hinaus verweisen. Dementsprechend könnten wir sie sowohl im Sinne von einfachen Objekten der Anschauung, die uns zur Kontemplation einladen, wie auch als eine abstrakte Veranschaulichung der Veränderlichkeit und Vielschichtigkeit von Ordnungsmustern im Allgemeinen verstehen.
Schon auf formaler Ebene haben wir es mit einem System von Gegensätzlichkeiten zu tun: Mit einer schlichten Struktur aus horizontalen und vertikalen Balken respektive quadratischen oder rechteckigen Feldern, die einer kompositorischen Komplexität zum Ausdruck verhilft. Und gerade die Wiederholbarkeit dieses Musters macht es zur idealen Basis für ein bis ins Unendliche erweiterbares Spektrum von Variationen. Als zentrales Moment ist ein Kipp-Effekt allen diesen Bildern gemeinsam. Im Spannungsfeld zwischen hell-dunkel, senkrecht-waagrecht, kontinuierlich-diskontinuierlich, offen-geschlossen, … erschließen sie sich uns in verschieden dimensionierten, demokratischen Regionen, deren flächiges Nebeneinander eine räumliche Perspektive zum Vorschein kommen lässt, alsbald unsere Aufmerksamkeit in ihre Tiefe zu springen bereit ist. Optische Ausgewogenheit wird je nach Gewichtung der horizontalen und vertikalen Komponenten erzielt, welche von ihrer Ausrichtung her zwar gegen ein Unendliches streben, an deren Berührungspunkten unser Blick aber eine Verankerung findet. Was entsteht, ist ein dichtes Gewebe aus Rhythmen und Brüchen. Trotz der Schärfe ihrer Kontraste vermitteln diese Bilder etwas Getragenes, laden ihre Texturen Blicke und Gedanken in gleichem Maße zum Schweifen wie zum Verweilen ein.
Text: Sarah Kolb, 1995-2002 Studium der Philosophie, Physik, Kunstgeschichte u. a., lebt und arbeitet in Wien
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