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08-01-2005 bis 20-02-2005
20:00Uhr
 


Theaterstück von Raoul Biltgen


premiere: 08. januar 2005

weitere vorstellungen: 12., 13., 14. januar,
sowie 08., 09., 18., 19., 20. februar,
zusatztermine: 3., 16. februar
jeweils 20 Uhr, Theater auf der Probebühne


am ende kommt doch alles raus...
... ganz egal, ob es sich um kleine geheimnisse, große lügen, dunkle machenschaften, heimliche liebschaften oder aber geschäfte ganz anderer art handelt.

es gibt ganz einfach dinge im leben, über die man aus unterschiedlichen gründen nicht spricht. und dazu gehört beispielsweise auch der stuhlgang. die verschiedensten umschreibungen hat man sich im laufe der zeit einfallen lassen: "sein geschäft verrichten", "dahin gehen, wo der kaiser zu fuß hingeht", "mal kurz für kleine mädchen", etc. ja, das stille örtchen - aber sind wir mal ehrlich, so still ist das ja dort gar nicht. es ist bekannt, dass vor allem frauen die mitunter recht lange wartezeit auf öffentlichen wcs für intime gespräche nützen. dementsprechend länger verweilen die damen auch dort - hochgerechnet auf die lebenserwartung immerhin 391 tage (männer "nur" 291 tage)!! - so man einer schweizer studie glauben schenken darf - von wegen stilles örtchen.

eine toilette ist auch schauplatz einer uraufführung des vorarlberger landestheaters - und dass da von den protagonisten dann auch viel geredet wird, ist ohnehin klar. ab 08. januar 2005 ist im theater auf der probebühne restroom von raoul biltgen zu sehen. biltgen, ehemals ensemblemitglied des vorarlberger landestheaters arbeitet derzeit als freier schauspieler und autor in wien. das vorarlberger landestheater zeigte in der saison 2001/02 sein stück nachspiel, mit teilnehmern des jugendclubs erarbeitete er hier bereits sirtaki für anfänger und aloha zeigt der jugendclub in dieser saison.

doch zurück zu restroom: man stelle sich vor: eine ungewöhnliche location, die uns dennoch allen sehr vertraut ist; eine ungewöhnliche story und gar nicht so ungewöhnliche zwischenmenschliche beziehungen. das sind die zutaten für restroom, einer völlig unaufgeregten studie einer extremsituation, mit schalk in den augen beobachtet und mit liebe zum detail geschildert.

zwei schwestern irgendwo an einer schmuddeligen tankstelle, irgendwo an einer landstraße - auf einer toilette, genauer gesagt auf einer herrentoilette, da die damentoilette defekt ist... kann ja mal vorkommen - und was machen die beiden am stillen örtchen - ist doch klar, in erster linie reden, frauengespräche, beziehungsgespräche - kann ja mal vorkommen. über männer lästern, na ja, solange, bis sie dann eben doch auftauchen: er das ist der etwas biedere ehemann der einen schwester folglich der schwager der anderen, der bei einer versicherung arbeitet... kann ja auch mal vorkommen - und dann wäre da noch ein mann, der ebenfalls seine notdurft verrichten muss - seines zeichens lkw-fahrer, wie man sie eben an tankstellen so antrifft - und schon sind die ersten revierkämpfe und ein kampf um den thron vorprogrammiert...
man glaubt kaum, zu welchen verstrickungen, verwicklungen und verbandelungen es auf so engstem raum kommen kann - und dann finden gespräche statt, die wiederum so einige verwicklungen lösen. - das wäre ja normal - aber normal ist da dann irgendwann rein gar nichts mehr...

da heißt es: nur die nerven bewahren - nicht vom beckenrand springen sondern tief ins becken atmen und cool bleiben, denn es geht um die wurst, aber keine angst: am ende kommt sowieso alles raus...
renate aichinger



autor raoul biltgen zu seinem stück restroom

warum gehen frauen immer zu zweit aufs klo? warum können männer nicht, wenn ein anderer dabei ist? warum schlägt nervosität auf die verdauung? warum muss in amerikanischen filmen nie jemand pinkeln? was passiert mit den ausscheidungen von weltraumfahrern? stimmt es, dass schon mal menschen durch tiefgefrorene kacke, die aus flugzeugen abgeworfen worden ist, erschlagen worden sind? wer erfand das klopapier? warum reißt klopapier nie an der dafür vorgesehenen perforation? manchmal muss sich ein schriftsteller einfach den wirklich wichtigen fragen des lebens stellen. denn manchmal ist es eben dieses beschissene leben, das mit der spülung runter geht.

wenn der mensch irgendwo wirklich ehrlich ist, dann doch wohl auf der toilette. und was dabei rauskommt, wenn man so überaus ehrlich ist, ist nicht immer das, was man erwartet hätte. dass dies dann auch zu mord und totschlag führen kann, liegt doch wohl auf der hand. oder nicht? dochdoch.

ein letzter tipp: immer von vorne nach hinten wischen.


raoul biltgen, geboren 1974 in esch/alzette, luxemburg. mit neunzehn jahren umzug nach wien. schauspielausbildung am konservatorium der stadt wien. ensemblemitglied am vorarlberger landestheater. dramaturg am theater der jugend in wien. dramaturg, workshopleiter, produktionsleiter bei "das projekt" wien. zurzeit freier schauspieler und schriftsteller. http://www.raoulbiltgen.com


regie: harald f. petermichl
ausstattung: christine brandi
dramaturgie: renate aichinger
regieassistenz und abendspielleitung: stephan pfister

mit: verena ehrmann, jasmin rischar; johannes gabl, matthias klein


Veranstaltungsort:
Theater am Kornmarkt/Probebühne
Seestraße 2
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Weitere Informationen (ggf. Kartenvorverkauf):
Bregenz Tourismus Kartenvorverkauf
Bahnhofstraße 14
Tel: +43 5574 4959-0
Fax: +43 5574 4959-69
E-Mail:
Online Ticket: www.bregenzticket.at
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