Premiere 15. Januar
Weitere Aufführungen 19., 20. und 23. Jänner, sowie
19. Februar, jeweils um 20 Uhr
Die Vorstellung am 18.02. wurde ABGESAGT!
Horváths böse Komödie aus dem Jahr 1929 gehört zu den wenigenTheaterstücken, die mit einer ganz einfachen Geschichte das über sich selbst hinausweisende Bild einer ganzen Gesellschaft zeichnen. Mit seinem untrüglichen Instinkt für menschliche Anmaßung und Niedertracht und seinem Spürsinn für die Komik, die im Bestreben der Menschen liegt, jene Eigenschaften zu verbergen, entwirft Horváth folgendes Szenario:
ZUR SCHÖNEN AUSSICHT ist der Name eines heruntergekommenen Gebirgsgasthofes, in dem niemand ist, was er scheint. Strasser, angeblicher Offizier und ehemaliger Schauspieler, mimt den Hoteldirektor, Kellner Maxist eigentlich „Kunstgewerbler“, Chauffeur Karl ist in undurchsichtigeSchiebereien verstrickt. Der Sektvertreter Müller, der vergeblich Geld einzutreiben versucht, wird hier umgehend zum Generaldirektor geadelt, Emanuel Freiherr von Stetten, „ein zierlicher Lebegreis mit Trauerflor“, hat außer seinem Adelstitel alles Kapital verspielt, und der einzige zahlendeGast, Emanuels Schwester Ada Freifrau von Stetten, entpuppt sich als abgetakelte Halbweltdiva, die mit den Angestellten sehr intimen Umgang pflegt. „Ich bin nämlich eigentlich ganz anders“, sagt die Baronin, „aber ich komme nur so selten dazu“. In diese Herberge der verkrachten Existenzen kommt die junge Christine und konfrontiert Strasser mit den Folgen ihrer Vorjahresliaison: einem Kind. Sie will nun seine Frau und Hoteldirektorin werden, so fürchtet er. Mit beispiellosem Zynismus kommenStrassers Freunde ihm zu Hilfe: Jeder behauptet, mit der jungen Frau etwas gehabt zu haben, um sie rasch wieder loszuwerden. Diese Taktik wird jedoch sofort fallengelassen, als sich herausstellt, dass Christine geerbt hat: Zehntausend Mark …
Dass es sich bei seinen Stücken um Zynismus handle, hat Horváth stets mit dem ihm eigenen Humor von sich gewiesen:
„Man wirft mir vor, ich sei zu derb, zu ekelhaft, zu unheimlich, zu zynisch und was es dergleichen noch an soliden, gediegenen Eigenschaften gibt– und man übersieht dabei, dass ich doch kein anderes Bestreben habe, als die Welt so zu schildern, wie sie halt leider ist.“
Regie: Christian Himmelbauer
Bühne: Karl-Heinz Steck
Kostüme: Natascha Wöss
Dramaturgie: Andreas Hutter
Regieassistenz und Abendspielleitung: Peter Langebner
mit: Anika Pinter, Ariane Clairmont; Burghard Braun, Antony Connor, Wolfgang Pevestorf, Mario Plaz, Markus Schramm
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