Maria Magdalena


18-09-2004 bis 17-10-2004


Vorarlberger Landestheater


Bürgerliches Trauerspiel in drei Aufzügen von Friedrich Hebbel Klara ist von Leonhard schwanger geworden, und das ist der Beginn einer Kettenreaktion, die eine ganze kleine Welt vernichtet: Friedrich, Klaras echte Liebe aus Jugendtagen, wendet sich von der Schwangeren ab, der Emporkömmling Leonhard lässt sie im Stich, als ihr schwieriger Bruder Karl des Diebstahls bezichtigt wird, und die Mutter erleidet wegen Karl einen Herzinfarkt. Friedrich fordert Leonhard schließlich zum Duell, doch schwerer als alles andere lastet des Vaters unerbittlicher Hader um Sitte, Ehre und Anstand auf der Familie. Klara gerät dermaßen unter Druck, dass sie keinen Ausweg mehr sieht. Wiewohl MARIA MAGDALENA, geschrieben 1843, heute als Ausgangspunkt des modernen, realistischen bürgerlichen Trauerspiels gilt, eröffnet Hebbel sein Drama mit einem Bild von ungeheurem Symbolismus: Die schwerkranke Mutter fühlt sich besser, legt im Beisein ihrer schwangeren Tochter ihr Brautkleid an, um damit zur Messe zu gehen und ergeht sich dabei in dunklen Andeutungen über Ehe, Familie, Leiden, Tod und Erlösung. Die doppelte Zeichenhaftigkeit von Braut- und Totenkleid, von Lebensbeginn und Lebensende hat große historische Tiefe und verleiht dem Stück von Beginn an jene unheilvolle Atmosphäre, in der sich grundsätzlich positive Lebensimpulse unversehens in vernichtende Konflikte verwandeln. Hebbels Ziel allerdings war nicht zu zeigen, dass das naturgemäß so zu sein hat, sondern dass diese bedrückenden Verhältnisse einer neuen Phase gesellschaftlicher Entwicklung zu weichen hätten. Der Titel des Werkes, eine direkte Anspielung auf die neutestamentarische Sünderin, der Christus vergeben hatte, ist in diesem Sinn als Aufruf zu neuer geistiger Freiheit zu verstehen. Bezeichnend auch das Schlussbild: „Ich verstehe die Welt nicht mehr“ , sagt Meister Anton, dessen erbarmungslose, überkommene Moralvorstellungen die Familie in die Katastrophe geführt haben. Regie: Barbara Herold Bühne/Kostüme: Ursula N. Müller Termine: 18.09. Premiere 23.09., 13.10., 15.10., 16.10., 17.10. jeweils 20.00 Uhr www.theater-bregenz.at


Veranstaltungsort:
Theater am Kornmarkt
Kornmarktplatz 1


Weitere Informationen (ggf. Kartenvorverkauf):
Bregenz Tourismus
Kartenvorverkauf
Bahnhofstraße 14
Tel: +43 5574 4959-0
Fax: +43 5574 4959-59
E-Mail:
Online Ticket: www.bregenzticket.at


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