Schauspiel von Henrik Ibsen
Regie: Thilo Voggenreiter
Bühne: Elisabeth Pedross
Kostüme: Yvette Schuster
Premiere: 27. Mai 2006
Weitere Aufführungen:
31. Mai
1., 16., 17., 18., 23. Juni
"Das in den letzten 36 Stunden von Hedda Gablers Leben spielende Stück zeichnet das Bild einer seltsam widersprüchlichen Person, bei welcher man sich zuerst nicht klar wird, ob man diese tragische, faszinierende Frau, Hedda, hassen oder bemitleiden soll. Die Handlung, im bürgerlichen Milieu angesiedelt, zeigt die Tochter eines Generals, die den langweiligen Tesman geheiratet hat, weil sie sich "müde getanzt" hat. Ihr Leben wird von Langeweile und Leere bestimmt. Sie ist der Typus eines Menschen, der sich den Konventionen der Gesellschaft fügt und an ihnen zu Grunde geht. Um die Leere ihres Lebens auszufüllen, entwickelt sie eine diffuse Sehnsucht nach Schönheit, ist aber bis zum Schluss zu feige durchzusetzen, was sie als das wahre Leben erkannt hat.
Die Dinge geraten ins Rollen, als ihr alter Jugendfreund Ejlert Lövborg und ihre ehemalige Schulfreundin Thea in die Stadt kommen. Die nach Unabhängigkeit und Einfluss hungernde Hedda beneidet Thea um ihren positiven Einfluss auf ein Menschenleben. Hedda selbst ist es einzig möglich, Lövborgs Leben zu zerstören, was sie in letzter Konsequenz auch tut. Aber auch hier verkehren sich ihre Hoffnungen ins Negative, das "schöne Sterben", das sie sich für ihren Jugendfreund Lövborg gewünscht hat, verkehrt sich von einem "Schimmer der Schönheit" in die Erkenntnis: "oh, dies Lächerliche und Niedrige, das sich wie ein Fluch auf alles legt, was ich auch nur anrühre."
Sie selbst hat weder Bildung noch die Möglichkeit, die Welt außerhalb ihres Salons zu erleben. Bereits als junges Mädchen musste sie ihr Leben aus zweiter Hand leben, indem ihr Lövborg von seinen Eskapaden erzählte. Sie selbst hatte weder die Kraft noch die Gelegenheit den Zwängen ihrer Zeit zu entrinnen.
Ihre letzten Worte "Keine Angst, gleich bin ich still" weisen auf ihr Bewusstsein für die Sinnlosigkeit ihrer Existenz hin und mit ihrem letzten Akt der "Schönheit" setzt sie durch, was ihr Jugendfreund nicht konnte. Mit dem verstörenden Ende, bei dem sie sich durch einen Schuss in die Schläfe jenen 'schönen Tod' beibringt, der Lövborg versagt blieb, vollbringt sie ihre erste und einzige selbständige Tat." (Petra Gehrmann)
Henrik Ibsen: Das Stück soll "vom Unerreichbaren handeln, vom Streben und Trachten nach dem, was gegen die Konvention, gegen das Aufgenommene im Bewusstsein eines jeden steht - auch in Heddas."
www.landestheater.org
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